Schwachstellenanalyse heißt: zielgerichtete Ermittlungen gegen Datenabfluss, Betrug oder interne Konflikte – mit klarer Rechtsgrundlage und belastbaren Beweisen.
Ausgangspunkt
Zu Beginn steht ein Risiko-Board: Kommunikation, IT, Zugänge und Personal werden bewertet, danach folgt eine Priorisierung nach Schaden und Wahrscheinlichkeit. Ein Plan regelt, was in 48 Stunden gestoppt und in den nächsten 100 Tagen gehärtet wird.
Beispiel aus der Fertigung
Konstruktionsdaten tauchten extern auf, während Spesen einer Schlüsselperson anstiegen. Ein Sichtungsraum, forensische Kopien und Interviews brachten einen USB-Export ans Licht. Ergebnis: Abmahnung, angepasste Rechte, sauberer Prozess für Datenträger.
Bausteine
OSINT- und Social-Media-Screening gegen Leaks, Logfile- und Badge-Analysen zu Zutritten oder Druckaufträgen, Interviews und verdeckte Beobachtung bei Konflikten oder Betrug. Ein Notfallhandbuch hält Eskalationswege und Ansprechpartner fest.
Branchenfokus
Industrie/Fertigung: USB-/Schatten-Backups, sensible Fertigungszellen, Lieferantenaudits. Büro/Verwaltung: Rechte-Review in M365/Google Workspace, Druck- und Scan-Logs, Reise- und Spesenprüfung. Handel/Logistik: Kassen- und Lagerprozesse, Videoabgleich mit Lieferscans, Inventurdifferenzen.
Warum das Ergebnis trägt
Jeder Schritt erhält eine Rechtsgrundlage und Freigabe, Datenträger und Abbilder laufen über Chain-of-Custody, Zeuginnen und Zeugen werden belehrt und protokolliert. Eine Executive-Summary fasst Risiken und Maßnahmen für Geschäftsführung, Betriebsrat und Rechtsabteilung zusammen.
Steuerung und Umsetzung
Ein Governance-Board fixiert Auftraggeberkreis und Freigaben, Ziele werden messbar definiert (z. B. Rechteabbau, Inventurdifferenzen, Reaktionszeiten). Nach dem Bericht folgt eine Umsetzungsliste mit Budget, Verantwortlichen und Terminen; Workshops sichern, dass Prozesse bleiben.
Remote-Spezialfall
Ein Vertriebsteam nutzte private Cloud-Links und zeichnete Gespräche mit. Router-Logs, Endgeräte-Backups und Chat-Analysen führten zu abgeschalteten Konten, neuen Rollen und dokumentierten Belehrungen – seither wacht ein Monitoring-Board über Ausreißer.
Zwei-Wochen-Sprint
Woche 1 liefert Quick-Wins durch Rechte-Review, Schatten-IT-Scans und Export-Alarmregeln. Woche 2 bringt neue Prozessdokumente, Trainings für Teamleads und eine Abnahme per Checkliste. Quartalsweise Mini-Audits prüfen dieselben Kennzahlen, damit Verbesserungen sichtbar bleiben.
Signal-Board & KPIs
- Welche Kennzahlen werden wöchentlich beobachtet (Rechteabbau, Inventurdifferenzen, Export-Alarme)?
- Wer pflegt das Board, wer entscheidet bei roten Ampeln, wer darf Systeme sperren?
- Wie wird Wissen gehalten? Doku-Ordner, Freigaben und Trainings mit Datum und Verantwortlichen.
- Welche Warnsignale lösen sofort eine Untersuchung aus (ungewöhnliche Logins, USB-Exporte, Spesen-Spitzen)?
Risiko-Sprints mit klaren Zielen
Wir planen Sprints von zwei bis vier Wochen mit messbaren Zielen: z. B. „100 % Admin-Konten MFA-gesichert“, „Inventurdifferenzen unter 0,2 %“, „alle Schatten-Backups deaktiviert“. Nach jedem Sprint folgt ein Kurzreport mit Ampelstatus, Aufwand, Hindernissen und den nächsten drei Tasks.
Interviews ohne Bruch
Für sensible Themen (Mobbing, Datenabfluss, Spesenbetrug) gibt es Interviewleitfäden, die Rollen, Anrede und Freigaben definieren. Jede Aussage wird protokolliert, unterschrieben und mit Evidenz verknüpft. Ein Redaktionsplan legt fest, wer die Ergebnisse wann sieht, damit nichts vorab streut.
Technik- und Prozessduelle
Wir setzen bewusst „Duellen“ an: Zugangsverwaltung vs. reale Nutzung, Reisekosten vs. Kalender, Logfiles vs. Kamera-/Zutrittsdaten, Lagerbewegungen vs. Kassendaten. Abweichungen landen im Maßnahmenboard und bekommen Eigentümer, Frist und Kontrollpunkt.
Dokumentation, die bleibt
Alle Ergebnisse laufen in einen zentralen Ordner mit klarer Struktur: Rechtsgrundlagen, Freigaben, Interviewprotokolle, Chain-of-Custody-Listen, Maßnahmenpläne, Abschlussberichte. Eine Kurzfassung für Geschäftsführung/Betriebsrat fasst Risiken und Fortschritt zusammen; technische Anlagen bleiben getrennt, damit sie aktualisierbar sind.
Hinweis
Die rechtliche Einschätzung ersetzt keine anwaltliche Beratung. Unsere Ermittler arbeiten immer in enger Abstimmung mit Jurist:innen, um Ihre Position bei Fällen rund um „Schwachstellenanalyse in Unternehmen“ zu stärken.
Analyse
Briefing, Zieldefinition und rechtliche Einordnung.
Observation & Recherche
Diskrete Maßnahmen liefern Bilder, Dokumente und Aussagen.
Reporting
Gerichtsverwertbare Dossiers mit klaren Handlungsempfehlungen.