GPS-Ortung von Fahrzeugen – Überblick: Unser Vorgehen und Ergebnisse zusammengefasst.
GPS-Ortung
Der Verein hatte einen guten Ruf in der Stadt. An vielen Orten teilten ehrenamtliche Helfer zweimal täglich warme Mahlzeiten aus, kostenlos an Bedürftige. Die Speisen – ebenfalls von freiwilligen Unterstützern – in der vereinseigenen Großküche zubereitet, stammten von Dutzenden Supermärkten und Restaurants, von Hotels und Firmenkantinen. Hin und wieder verschenkten auch Hersteller direkt ihre Lebensmittel an die Helfer. Was noch gut war und zu viel, nahe dem Mindesthaltbarkeitsdatum aber noch vollkommen in Ordnung, das kam in den Vorratskeller des Vereins.
Dort stapelten sich schmackhafte Lebensmittel tonnenweise und warteten auf den Verzehr. Doch die Waren weckten offenbar Begehrlichkeiten. Es kam zu Unregelmäßigkeiten. Mitarbeiter der Küche hatten entdeckt, dass Kisten mit Schokolade, Pakete voller eingefrorenem Grillfleisch und kartonweise Säfte fehlten. Ein paar Tage später waren Gemüsekisten, Kaffe in großen Mengen und eine große Marge Gewürze verschwunden. Im Verlauf von Wochen kam es immer wieder zu derartigen Vorfällen.
Nicht nur das Fehlen der Waren bereitete dem Vorstand Sorgen. Offenbar wurde für den Abtransport der Lebensmittel regelmäßig auch der Lieferwagen des Vereins benutzt – darauf zumindest ließen die Kilometerstände schließen. Täter musste jemand sein, der einen Schlüssel zu den Vereinsräumen besaß und auf den Autoschlüssel zugreifen konnte – doch das konnten knapp 20 Ehrenamtler und fünf fest angestellte Mitarbeiter sein. „Wir wollen nicht nur wissen, wer die Waren stiehlt, sondern auch, wohin sie geliefert werden“, sagte der Vereinsvorstand, als er eine Detektei mit den Ermittlungen beauftragte. Dagegen, den Hof bei Nacht selbst zu beobachten, hatte er sich aus gutem Grund entschieden:
Als in Observation vollkommen unerfahren, würde er womöglich entdeckt werden und im Falle einer Verfolgung vermutlich ohnehin auffallen. Außerdem würde seiner Zeugenaussage vor Gericht wohl wesentlich weniger Bedeutung beigemessen als der Schilderung eines unabhängigen Zeugen. Und dann das technsiche Equipment: Wie sollte er selbst Beweise sichern?
Der Vorstand wusste: Würde eine Detektei den Täter überführen und stichfeste Beweise liefern, müsste der Täter auch die Kosten für den Einsatz der Detektive übernehmen.
Für die Ermittler stand bald fest, dass das ein Fall für GPS-Ortung war. Die Geräte ließen sich im Lieferwagen gut einbauen, und auch die rechtliche Grundlage für einen legalen Einsatz des Kontrollgeräts war gegeben: Da der Täter unrechtmäßig auf den Wagen zugriff, musste er nicht darüber informiert werden, dass die Route per Funk genauestens verfolgt werden würde. Jedes Abbiegen, jeder Ampelstopp würde dokumentiert werden und die Technik würde die Detektive punktgenau zum Ziel des Diebes führen.
Damit hatten die Täter nicht gerechnet. Vorsichtig waren sie vorgegangen, als einer von ihnen eines Nachts erneut den Keller leer räumte, ein Komplize hatte an der Hofeinfahrt Schmiere gestanden. Aus sicherer Entfernung hatten die Detektive alles beobachtet und festgehalten, schließlich waren sie dem Lieferwagen nachgefahren. Am Zielort angekommen, riefen sie nach Absprache mit dem Auftraggeber die Polizei zur Hilfe. Die konnte zwei Männer festnehmen, die hauptamtlich für den Verein arbeiteten. Sie waren es, die seit langer Zeit schon immer wieder Lebensmittel aus den Vereinsregalen an Imbissbetriebe und Kioske verkauft hatten. Ihnen wurde erfolgreich der Prozess gemacht.