Beweise sichern ohne Schnüffeln – Überblick: Unser Vorgehen und Ergebnisse zusammengefasst.
Stichfeste Beweise: ermitteln, nicht schnüffeln
Der Detektiv hatte Erfolg. Genau so, wie der Auftraggeber es erwartet hatte. Er hatte die Ehefrau in flagranti erwischt, wie sie sich mit ihrem Liebhaber auf einem Parkplatz im Wald getroffen hatte, später mit ihm nach Hause gefahren war, wie sie sich näher gekommen waren. Auf Fotos war alles bewiesen – der Sex im Auto und der im Schlafzimmer, die Wanze in der Handtasche der Gattin hatte auch gute Dienste geleistet: Jedes intime Wort hatte der Detektiv aufgeschnappt. Mehr noch: Die Detektei hatte es mitgeschnitten. Als Beweis. So gewappnet, reichte der Ehemann die Scheidung ein.
Doch das hätte er besser nicht getan, besser hätte er sich auf eine professionelle Detektei verlassen. Denn als die Beweise auf den Tisch kamen, interessierte sich der Richter plötzlich vielmehr dafür, als für den Scheidungsprozess. Fotos von intimen Momenten? Tonaufnahmen von privaten Liebesschwüren? Plötzlich ging es um Straftaten, die der Detektei und ihrem Auftraggeber vorgeworfen wurden: Verletzung der Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes, Verletzung der Persönlichkeitsrechte, Hausfriedensbruch, und, und, und. Der Richter nahm die Beweise an sich. Unrechtmäßig seien die zustande gekommen, befand er, und deshalb dürfe er sie als Beweismittel nicht zulassen. Doch der Staatsanwalt werde sich gewiss dafür interessieren.
Eine renommierte Detektei arbeitet anders. „Man muss wissen, in welchem Feld der gesetzlichen Möglichkeiten man arbeiten kann“, sagt ein Sprecher der deutschlandweit operierenden Detektei S.E.S mit Stammhaus in Wuppertal. „Wer die Einschränkungen kennt, bringt weder seinen Auftraggeber, der sich womöglich der Anstiftung schuldig machen würde, in rechtliche Schwierigkeiten noch sich selbst.“ Vielmehr noch: Unerlaubt erlangte Beweise bringen vor Gericht gar nichts, man hat von ihnen weniger als von etwas schemenhafter dokumentierten Fakten. Wie im Beispiel verdeutlicht, dürfen Richter illegal zustande gekommenes Material gar nicht zulassen. Der Experte der Detektei: „Ich rate dringend dazu, lieber einen Schritt langsamer zu gehen als zu stolpern.“
Eine gute Detektei weiß sich trotz gesetzlicher Schranken zu helfen. „Es gibt ausreichend Möglichkeiten, Beweise zu sichern, ohne dabei die Grenze zur Illegalität zu überschreiten“, so der Sprecher der Detektei. „Bei Ermittlungen darf es nicht darum gehen, es sich so einfach wie möglich zu machen. Es muss darum gehen, dass die Beweise später unanfechtbar sind und den Auftraggeber nicht in Schwierigkeiten bringen.“