Scheidung & Unterhaltsbeweise

Wenn das Ja-Wort bricht, bringt das häufig Ärger mit sich. Nicht nur gegenseitige Schuldzuweisungen und Kleinkriege sind mit der Trennung oftmals verbunden. Immer wieder kommt es auch dazu, dass die Ehepartner in den neuen Lebensabschnitt retten möchten, was zu retten ist. Geld, Immobilien, Wertsachen, ja, selbst die Kinder werden immer wieder zum Streitfall. „Wer sich sicher ist, dass er begründete Ansprüche stellt, kann sich noch lange nicht sicher sein, dass diese auch erfüllt werden”, sagt ein Sprecher der Detektei S.E.S mit Stammsitz in Wuppertal.

Denn juristisch wasserdicht begründen lässt es sich häufig schwer, warum der bisherige Ehepartner das Sorgerecht nicht erhalten, die Wohnung im Eigentum des berechtigten Eigentümers bleiben und das Geld auf dem Konto ebenso wenig geteilt werden soll wie die Summe der Festgelder und die Anzahl der Wertpapiere. „Es gibt sehr, sehr viele Fälle, in denen wir vermutlich helfen können, ohne dass die Betroffenen es ahnen”, so der Detektiv. Zwar sei der Weg zum Anwalt im Falle einer Scheidung vollkommen selbstverständlich.

Wenn es aber darum gehe, schwer zu begründende Ansprüche besser belegen zu können, käme längst nicht jeder Betroffene darauf, sich an eine Detektei zu wenden. „Dabei kann zum Beispiel die gerichtsverwertbare Erkenntnis, dass der Partner untreu geworden ist, durchaus Vorteile bringen”, sagt der Detektiv.

Wann hilft ein Detektiv bei der Scheidung?

Bei einer Scheidung geht es oft um erhebliche finanzielle Werte. Unterhaltszahlungen, Zugewinnausgleich und Sorgerecht werden vor Gericht verhandelt. Dabei ist derjenige im Vorteil, der seine Ansprüche mit Beweisen untermauern kann. Ein Detektiv bei der Scheidung kann in folgenden Situationen helfen:

• Verdacht auf Unterhaltsbetrug: Der Ex-Partner verschweigt Einkommen oder lebt in einer neuen Beziehung zusammen
• Vermögensverschiebungen: Konten werden geleert, Immobilien übertragen oder Firmenwerte verschleiert
• Sorgerechtsstreitigkeiten: Fragen zur Erziehungsfähigkeit, Vernachlässigung oder gefährdendem Umfeld
• Trennungsjahr-Verstöße: Nachweis, dass der Partner die Trennung nicht ernst nimmt

Scheidung und Unterhalt: Was Betroffene wissen müssen

Bei der Scheidung steht das Thema Unterhalt meist im Mittelpunkt. Die Düsseldorfer Tabelle gibt zwar Richtwerte vor, doch die tatsächliche Berechnung hängt von vielen Faktoren ab. Besonders bei Streitigkeiten über den Ehegattenunterhalt nach Scheidung können Ermittlungen entscheidend sein:

Unterhalt bei Scheidung – typische Problemfälle:

1. Verschleiertes Einkommen: Der Unterhaltspflichtige gibt weniger Einkommen an als tatsächlich vorhanden
2. Schwarzarbeit oder Barzahlungen: Einkünfte, die nicht auf dem Konto erscheinen
3. Neue Lebensgemeinschaft: Der Unterhaltsberechtigte lebt in einer eheähnlichen Gemeinschaft, verschweigt dies aber
4. Verweigerung der Erwerbstätigkeit: Bewusste Arbeitslosigkeit, um höhere Ansprüche zu erhalten

Gerade bei der Frage, ob lebenslanger Unterhalt nach Scheidung gerechtfertigt ist, spielen Beweise eine zentrale Rolle. Eine Detektei kann dokumentieren, ob der Ex-Partner tatsächlich in der beschriebenen Lebenssituation lebt.

Unterhalt Ehefrau: Besonderheiten bei Scheidung über 50

Bei einer Scheidung nach langer Ehe – oft nach 20, 25 oder 30 Jahren – gelten besondere Regeln. Eine Ehefrau über 50 hat unter Umständen Anspruch auf lebenslangen Unterhalt nach Scheidung, wenn:

• Sie wegen Kindererziehung lange aus dem Beruf war
• Eine Rückkehr in den erlernten Beruf nicht mehr zumutbar ist
• Gesundheitliche Einschränkungen vorliegen
• Die Ehe sehr lange gedauert hat (Ehebestandszeit)

Doch auch hier gilt: Wer behauptet, nicht arbeiten zu können, muss dies nachweisen. Umgekehrt kann der Unterhaltspflichtige durch Ermittlungen belegen, dass der Ex-Partner durchaus erwerbsfähig ist oder bereits Einkünfte erzielt.

Praxisbeispiel & Vorgehen

• Observationen bei Verdacht auf Unterhalts- oder Vermögensmanipulation, Dokumentation von Aufenthalten und Kontakten.
• Recherche zu Vermögensverschiebungen (Übertragungen, Schenkungen, Firmenanteile) und ggf. Adressermittlung.
• Zusammenarbeit mit Familienrechtskanzleien: Berichte, eidesstattliche Versicherungen, Zeug:innen für Gerichtstermine.

So lassen sich Ansprüche in Trennungs- und Scheidungsverfahren fundierter begründen und Risiken für alle Beteiligten senken.

Fallbeispiel: Verschleierte Lebensgemeinschaft

Eine Mandantin zahlte seit zwei Jahren Trennungsunterhalt an ihren Ex-Mann. Dieser behauptete, allein zu leben und keine neue Partnerin zu haben. Durch diskrete Observation konnten wir dokumentieren, dass er seit über einem Jahr mit einer neuen Partnerin in deren Eigentumswohnung lebte. Die Beweise führten dazu, dass die Unterhaltszahlungen vom Gericht eingestellt wurden.

Fallbeispiel: Vermögensverschiebung vor Scheidung

Ein Mandant vermutete, dass seine Noch-Ehefrau kurz vor der Trennung größere Summen vom gemeinsamen Konto abgehoben und auf unbekannte Konten transferiert hatte. Durch Recherchen konnten wir Überweisungen an Familienangehörige und neu eröffnete Konten dokumentieren. Diese Erkenntnisse flossen in den Zugewinnausgleich ein.

Sorgerecht und Kindeswohl: Wann Ermittlungen sinnvoll sind

Bei Streitigkeiten um das Sorgerecht steht das Kindeswohl im Mittelpunkt. Wenn ein Elternteil befürchtet, dass das Kind beim anderen Elternteil gefährdet ist, können diskrete Ermittlungen Klarheit schaffen:

• Vernachlässigung: Das Kind wird während der Betreuungszeiten sich selbst überlassen
• Gefährdende Umgebung: Drogenkonsum, häufig wechselnde Partner, unsichere Wohnsituation
• Manipulation des Kindes: Beeinflussung gegen den anderen Elternteil
• Nicht eingehaltene Umgangsregelungen: Systematische Verstöße gegen gerichtliche Vereinbarungen

Wichtig: Alle Ermittlungen erfolgen strikt im rechtlichen Rahmen und dienen ausschließlich dem Kindeswohl.

Gerichtsverwertbare Dokumentation

Damit Beweise vor dem Familiengericht Bestand haben, müssen sie bestimmte Anforderungen erfüllen:

1. Zeitstempel und Ortsdaten: Jede Beobachtung wird mit Datum, Uhrzeit und Ort dokumentiert
2. Foto- und Videomaterial: Visuelle Beweise, rechtmäßig aus dem öffentlichen Raum erstellt
3. Protokolle: Detaillierte schriftliche Aufzeichnungen des Ermittlungsverlaufs
4. Eidesstattliche Versicherungen: Unsere Ermittler können als Zeugen aussagen
5. Kette der Beweismittel: Lückenlose Dokumentation der Beweissicherung

Kosten einer Detektei bei Scheidung

Die Kosten für Detektei-Ermittlungen bei einer Scheidung variieren je nach Aufwand und Komplexität des Falls. Faktoren sind:

• Dauer und Umfang der Observation
• Anzahl der eingesetzten Ermittler
• Erforderliche Recherchen (Vermögen, Adressen, Hintergründe)
• Erstellung gerichtsverwertbarer Dokumentation

Bei erfolgreicher Beweisführung können die Ermittlungskosten deutlich geringer sein als die eingesparten Unterhaltszahlungen oder der gesicherte Zugewinn. Wir beraten Sie vorab transparent über die zu erwartenden Kosten und das Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Checkliste

• Verdachtsmomente und Belege früh sammeln (Zeiten, Orte, Zeugen, Zahlungen).
• Rechtliche Beratung einbinden, bevor Observation oder Datensicherung startet.
• Klare Ziele definieren: Unterhalt, Sorgerecht, Zugewinn – danach richtet sich die Beweisstrategie.
• Alle eigenen Beobachtungen schriftlich festhalten (Tagebuch führen).
• Kontoauszüge und Finanzdokumente sichern, bevor der Partner Zugriff hat.
• Frühzeitig professionelle Hilfe suchen – je früher, desto besser die Beweislage.

Häufige Fragen zu Detektiv und Scheidung

Ist der Einsatz eines Detektivs bei Scheidung legal? Ja, solange die Ermittlungen im öffentlichen Raum stattfinden und keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Wir arbeiten ausschließlich im rechtlichen Rahmen.

Werden die Kosten für die Detektei vom Partner erstattet? In einigen Fällen ja – insbesondere wenn die Ermittlung zu einem für Sie günstigeren Urteil führt. Dies hängt vom Einzelfall ab.

Wie lange dauern typische Ermittlungen? Das hängt vom Ziel ab. Eine Lebensgemeinschaft lässt sich oft in wenigen Tagen dokumentieren, Vermögensrecherchen können Wochen dauern.

Kann mein Partner von den Ermittlungen erfahren? Wir arbeiten absolut diskret. Unsere Ermittler sind geschult und erfahren – eine Enttarnung ist äußerst selten.